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Essen in Frankreich: Das Baguette – knusprig, schlicht, genial

 Essen in Frankreich: Das Baguette – knusprig, schlicht, genial 

Wenn man an Frankreich denkt, landet man schnell beim Baguette. Nicht beim Klischee, sondern bei diesem ehrlichen Stück Brot, das morgens warm aus der Bäckerei duftet. Außen goldbraun, innen weich und leicht feucht – so simpel, dass es fast poetisch ist.

Aber was macht ein echtes französisches Baguette aus? Und wie bekommt man das zuhause hin, ohne gleich eine Backstube zu eröffnen?


Das Geheimnis eines echten Baguettes

Ein französisches Baguette besteht aus genau vier Zutaten:
Mehl, Wasser, Hefe, Salz.
Mehr nicht. Keine Milch, kein Zucker, keine Tricks. Der Geschmack entsteht aus der Zeit, der Temperatur und – ganz wichtig – dem Dampf beim Backen.

Das mag unspektakulär klingen, ist aber eine kleine Wissenschaft. Denn jede Zutat hat ihre Aufgabe:

  • Mehl: In Frankreich wird traditionell das Mehl T65 verwendet. Es hat mehr Mineralstoffe als das übliche deutsche 550er Mehl – das sorgt für Aroma und eine leicht rustikale Krume.

  • Wasser: Möglichst kalt, damit der Teig langsam geht.

  • Hefe: Nur ein Hauch – das Baguette soll nicht nach Hefe schmecken.

  • Salz: Am besten Meersalz, fein gemahlen.



Essen in Frankreich: Das Baguette – knusprig, schlicht, genial
 Essen in Frankreich: Das Baguette – knusprig, schlicht, genial.



Originalrezept: Französisches Baguette für zuhause

Zutaten (für 3 Baguettes):

  • 500 g Weizenmehl Type 550 (oder T65, wenn du’s findest)

  • 350 ml kaltes Wasser

  • 10 g Salz

  • 2 g Trockenhefe oder 5 g frische Hefe

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Teig ansetzen:
    Mehl in eine Schüssel geben. Hefe im Wasser auflösen, dann alles zum Mehl gießen. Salz dazu. Mit einem Holzlöffel grob verrühren. Kein langes Kneten – der Teig soll noch unruhig wirken.

  2. Ruhephase:
    Abgedeckt 30 Minuten stehen lassen. Dann einmal sanft dehnen und falten (wie ein Brief). Wieder ruhen lassen – insgesamt etwa 3 Stunden, mit 2–3 Mal Falten zwischendurch.

  3. Formen:
    Den Teig auf eine bemehlte Fläche geben, in drei Stücke teilen. Jedes Stück vorsichtig zu einem länglichen Laib rollen. Nicht zu fest – die Luft soll drin bleiben.

  4. Letzte Ruhe:
    Die geformten Baguettes auf ein bemehltes Tuch legen, mit einem Geschirrtuch abdecken und 45–60 Minuten gehen lassen.

  5. Backen:
    Backofen auf 240 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine ofenfeste Schale mit Wasser auf den Boden stellen – für den Dampf.
    Baguettes auf ein Blech legen, schräg einschneiden (5 mm tief).
    20–25 Minuten backen, bis sie goldbraun sind und beim Klopfen hohl klingen.

Tipp: Wer mag, sprüht kurz vor dem Einschieben etwas Wasser auf die Brotoberfläche – das intensiviert die Kruste.


Geschmacklich ein Erlebnis – ohne Firlefanz

Das Baguette ist kein Luxusprodukt. Es ist Alltagsbrot, das perfekt zum Essen passt:
Mit Butter, Käse, Marmelade. Zum Wein. Oder einfach pur, noch warm – das ist fast schon meditativ.

Ich erinnere mich an meinen ersten Morgen in Paris: ein Café, zu früh, zu laut, zu schön. Ein noch warmes Baguette mit gesalzener Butter. Kein Gourmetmoment, aber einer, der hängen bleibt.


FAQ: Häufige Fragen zum Baguette

Wie bekomme ich die Kruste so richtig knusprig?
→ Dampf! Ohne den wird’s nichts. Eine Schale Wasser im Ofen oder ein Sprühstoß auf den heißen Boden sorgt für die richtige Feuchtigkeit.

Kann ich den Teig über Nacht gehen lassen?
→ Unbedingt. Kaltgare (über 12–18 Stunden im Kühlschrank) bringt mehr Geschmack und Struktur.

Was, wenn ich keine spezielle Mehlsorte habe?
→ 550er-Mehl funktioniert gut. Alternativ kannst du 405er mit einem Esslöffel Vollkornmehl mischen.

Wieso fallen meine Baguettes nach dem Backen etwas zusammen?
→ Wahrscheinlich war der Teig zu weich oder das Einschneiden zu tief. Versuch’s mit etwas weniger Wasser oder einem schärferen Messer.

Wie lagere ich Baguettes richtig?
→ Gar nicht. Sie sind frisch am besten. Wenn’s doch sein muss: in ein Tuch wickeln, nicht in Plastik. Aufbacken hilft, aber nie ganz.

Kann ich Baguettes einfrieren?
→ Ja. Am besten halbbacken (15 Minuten), abkühlen lassen, einfrieren. Bei 200 °C für 10 Minuten fertigbacken – fast wie frisch.


Persönlicher Gedanke zum Schluss

Manchmal steckt das Glück in ganz einfachen Dingen. Ein frisches Baguette, ein Stück Käse, ein Schluck Wein – das reicht völlig.
Backen ist dabei fast wie Meditation: ein bisschen Geduld, ein bisschen Chaos, am Ende ein kleines Wunder aus Mehl und Zeit.


Labels:
Frankreich, Baguette, Französische Küche, Backen, Brot, Rezept, Essen, Originalrezept, Anleitung, Kulinarik

Meta-Beschreibung:
Echtes französisches Baguette zuhause backen: Originalrezept mit Anleitung, Tipps für Kruste, Geschmack und Gärzeiten – plus persönliche Einblicke und ausführliche FAQ.

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