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Ein Ausflug nach Colmar – von Karlsruhe ins Elsass

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Ein Ausflug nach Colmar – von Karlsruhe ins Elsass Von Karlsruhe nach Colmar – das ist kein großer Sprung, eher ein kleiner Tapetenwechsel. Mit dem Auto braucht man knapp anderthalb Stunden, je nach Verkehr. Alternativ geht’s auch mit dem Zug über Straßburg. Kaum hat man den Rhein überquert, fühlt es sich an, als hätte jemand die Kulisse gewechselt: Fachwerk, französische Straßenschilder, kleine Dörfer mit Weinbergen drumherum. Morgens: Ankunft in Colmar und erster Eindruck Wir parken am Rand der Altstadt – Parkhaus „Lacarre“ klappt gut. Zu Fuß geht’s hinein ins Zentrum. Kopfsteinpflaster, enge Gassen, bunte Fassaden. Man merkt sofort: Colmar ist keine Stadt, die man im Eiltempo erkundet. Es riecht nach Bäckerei, nach Kaffee, und irgendwo brutzelt schon Flammkuchen. Der erste Stopp ist oft ungeplant. Wir bleiben stehen, schauen uns Häuser an, die schief und krumm wirken und trotzdem perfekt zusammenpassen. Ein kurzer Abstecher in eine kleine Pâtisserie? Unbedingt. Ein Croissant im...

Lyon – Stadt der Lichter und Wiege der Ombromanie

 

Lyon – Stadt der Lichter und Wiege der Ombromanie

Wenn man „Lyon“ hört, denken viele sofort an das Fête des Lumières, an die Illuminationen, die jedes Jahr im Dezember die Straßen fluten. Kein Wunder – Lyon trägt den Titel „Stadt der Lichter“ schon seit dem 19. Jahrhundert. Aber die Stadt hat nicht nur die Tradition der Lichtkunst geprägt, sondern auch etwas, das viele gar nicht kennen: die Ombromanie.

Was ist Ombromanie überhaupt?

Kurz gesagt: Schattenspiele mit den Händen. Man formt Figuren – Tiere, Menschen, Fantasiewesen – indem man Hände und Finger vor einer Lichtquelle bewegt. Der Begriff kommt aus dem Französischen („ombre“ = Schatten, „manie“ = Kunstfertigkeit oder auch Marotte). Das klingt simpel. Ist es auch. Und trotzdem steckt darin eine Menge Kreativität.

Die Ombromanie entstand in Lyon im 19. Jahrhundert, parallel zur Begeisterung für Schaubuden, Varietés und kleine Theaterformen. Bevor Kino und Fernsehen die Massen fesselten, war es eine beliebte Form der Unterhaltung. Man könnte sagen: der „Low-Tech-Vorläufer“ des Animationsfilms.

Warum gerade Lyon?

Lyon war schon damals ein Zentrum der visuellen Künste. Hier erfanden die Brüder Lumière den Kinematographen – quasi den Startschuss fürs Kino. Die Stadt war voller Künstler, Techniktüftler und Leute mit Sinn für visuelle Experimente. Ombromanie passte perfekt in diesen kreativen Kosmos.

Man stelle sich eine kleine Bühne vor, eine Kerze oder Lampe, und ein Künstler, der mit schnellen Handbewegungen ein Kaninchen oder einen Adler an die Wand zaubert. Das Publikum staunt, lacht, klatscht. Und merkt erst nach Sekunden, dass es nur Hände sind.

Ombromanie heute

Hand aufs Herz: Wann hast du zuletzt mit einer Taschenlampe Schattenfiguren an die Wand geworfen? Genau. Das Prinzip ist bis heute dasselbe geblieben, nur dass wir es meistens als Kinderspiel kennen. In Lyon erinnert man sich jedoch stärker an diese Tradition. Workshops, kleine Vorführungen und kulturelle Projekte greifen die Technik auf und machen sie wieder sichtbar.

Es passt ins Bild: Lyon hat eine lange Geschichte darin, das Spiel von Licht und Schatten ernst zu nehmen – und gleichzeitig mit Humor. Zwischen Monumentalprojektionen auf ganzen Fassaden und der schlichten Eleganz zweier Hände vor einer Kerze liegt ein weiter Bogen, aber beides gehört zur Stadt.

Fazit

Lyon ist die „Stadt der Lichter“  und die Geburtsstätte einer Kunstform, die zeigt, wie wenig es manchmal braucht, um Menschen zu faszinieren. Ein bisschen Licht. Zwei Hände. Fantasie. Mehr nicht.


Meta-Beschreibung:
Lyon gilt als Stadt der Lichter – und ist zugleich die Geburtsstätte der Ombromanie, der Kunst der Schattenspiele mit den Händen. Ein Blick auf Geschichte und Gegenwart.

Labels: Lyon, Stadt der Lichter, Ombromanie, Schattenspiel, Kulturgeschichte, Frankreich, Lichtkunst, Theater, visuelle Künste

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