Der Marquis von Favras: Der Mann, der mit Stil starb
Der Marquis von Favras: Der Mann, der mit Stil starb
Die Französische Revolution brachte viele tragische, heldenhafte und auch skurrile Gestalten hervor – doch Thomas de Mahy, Marquis von Favras, nimmt unter ihnen eine ganz besondere Rolle ein. Nicht nur war er einer der ersten Adligen, die von den Revolutionären hingerichtet wurden – er soll auch mit einem der schlagfertigsten letzten Worte der Geschichte in die Ewigkeit gegangen sein.
Wer war der Marquis von Favras?
Geboren am 26. März 1744, entstammte Thomas de Mahy dem alten französischen Adel. Als Marquis von Favras diente er dem König treu als Offizier. In einer Zeit, in der Frankreich in revolutionärem Aufruhr lag, blieb er überzeugt monarchistisch – ein Standpunkt, der ihm letztlich das Leben kosten sollte.
Ein angebliches Komplott – und ein Todesurteil
Im Jahr 1790 wurde Favras beschuldigt, ein Komplott geplant zu haben, um König Ludwig XVI. und dessen Familie zu befreien. Die Verschwörung sollte angeblich einen Aufstand in Paris und die Ermordung revolutionärer Führer umfassen. Obwohl die Beweise dünn und größtenteils unbestätigt waren, wurde er von einem revolutionären Gericht zum Tode verurteilt.
Ein berühmter Satz, der ihm (wohl fälschlich) zugeschrieben wird, ist:
„Ich sehe, dass man meine Unschuld beweisen muss, indem man mich hängt.“
Sein Fall wurde in monarchistischen Kreisen als Symbol für königliche Loyalität stilisiert.
Er wurde am 19. Februar 1790 auf dem Place de Grève in Paris gehängt – ein Jahr vor dem König selbst.
Drei Rechtschreibfehler zum Abschied
Berühmt wurde Favras nicht nur durch seine Hinrichtung, sondern durch seine mutmaßlichen letzten Worte. Als man ihm das schriftliche Todesurteil vorlegte, soll er es aufmerksam gelesen und trocken kommentiert haben:
„Ich sehe, Sie haben da drei Rechtschreibfehler gemacht.“
(„Je vois que vous avez fait trois fautes d’orthographe.“)
Ob er diesen Satz tatsächlich gesagt hat, ist historisch nicht gesichert – die meisten Historiker halten ihn für eine literarische Legende. Doch wie so oft bei großen Persönlichkeiten bleibt der Mythos stärker als die Fakten.
Ein Mann zwischen Tragik und Ironie
Ob Held, Märtyrer oder bloß tragische Figur – der Marquis von Favras bleibt ein faszinierender Charakter der französischen Geschichte. Sein angeblich letzter Satz ist bis heute ein Symbol für Würde, Bildung und feinen Witz selbst im Angesicht des Todes. Und ganz nebenbei erinnert er daran, wie wichtig gute Rechtschreibung sein kann – selbst auf einem Todesurteil.
Meta-Beschreibung:
Entdecken Sie die faszinierende Geschichte des Marquis von Favras – ein königstreuer Adliger, der während der Französischen Revolution hingerichtet wurde und mit einem der schlagfertigsten letzten Worte der Geschichte in Erinnerung bleibt.
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Französische Revolution, Marquis von Favras, Thomas de Mahy, Geschichte Frankreichs, Hinrichtung, Zitate, Monarchie, 18. Jahrhundert, Paris, Ludwig XVI, Revolutionszeit, französische Adlige, Legenden, Rechtschreibfehler
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