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Heiligabend in Paris

  Heiligabend in Paris Ein stillerer Blick auf eine laute Stadt Paris an Heiligabend ist kein Postkartenmotiv mit Schleife. Es ist leiser. Nicht ruhig, aber gedämpft. Als hätte jemand den Ton ein paar Stufen heruntergedreht. Die Stadt funktioniert weiter, nur anders. Wer erwartet, dass Paris sich am 24. Dezember komplett in Lichterketten und Weihnachtslieder auflöst, wird überrascht sein. Und vielleicht genau deshalb hängen bleiben. Paris im Dezember: zwischen Alltag und Ausnahmezustand Der Dezember in Paris ist grau, manchmal nass, oft kalt. Kein Alpenwinter, eher ein urbanes Frösteln. Die Bouquinisten an der Seine sind noch da, dick eingepackt, die Klappen ihrer grünen Boxen halb offen. Cafés laufen weiter, aber mit kürzeren Öffnungszeiten. Supermärkte schließen früher. Bäckereien auch. Das merkt man spätestens dann, wenn man am späten Nachmittag noch schnell ein Baguette kaufen will und vor einer heruntergelassenen Metalljalousie steht. Heiligabend ist in Frankreich kein of...

Frankreich: GR10 – Zu Fuß durch die Pyrenäen

  Frankreich: GR10 – Zu Fuß durch die Pyrenäen Der GR10 ist kein Spaziergang. Eher ein langer, ehrlicher Weg quer durch die französischen Pyrenäen. Vom Atlantik bis ans Mittelmeer. Rund 900 Kilometer , über 50.000 Höhenmeter . Klingt brutal? Ist es manchmal auch. Aber genau das macht den Reiz aus. Ich sag’s direkt: Wer Komfort sucht, ist hier falsch. Wer Stille, Weite und echtes Berggefühl will – willkommen. Was ist der GR10? Der GR10 (Grande Randonnée 10) ist ein Fernwanderweg, der Frankreich von West nach Ost durch die komplette Pyrenäenkette zieht: Start: Hendaye (Atlantik) Ziel: Banyuls-sur-Mer (Mittelmeer) Länge: ca. 850–950 km (je nach Variante) Dauer: 40–55 Tage realistisch Im Vergleich zum spanischen GR11 ist der GR10 etwas alpiner, etwas wilder. Mehr Höhenmeter, weniger Trubel. Weniger „Selfie-Stellen“. Mehr echtes Gelände. Landschaft: Zwischen Nebel, Fels und Schafsglocken Die Pyrenäen fühlen sich anders an als die Alpen. Weicher in der Form, ...

Sportereignisse, die Frankreich und Afrika verbinden – vom Paris–Dakar bis zu neuen Formaten

  Sportereignisse, die Frankreich und Afrika verbinden – vom Paris–Dakar bis zu neuen Formaten Frankreich und Afrika teilen eine lange, oft komplizierte Geschichte. Im Sport zeigt sich diese Verbindung auf eine angenehm direkte Weise: Menschen, Maschinen, Leidenschaft, Staub, Lärm – und manchmal auch echte Nähe. Ein gutes Beispiel ist das legendäre Paris–Dakar-Rennen. Früher starteten hunderte Fahrzeuge im winterlichen Europa und endeten im senegalesischen Wärmeschock. Ein absurdes Setup? Vielleicht. Aber genau deshalb so faszinierend. Paris–Dakar: Mythos, Motoren, Missverständnisse Das Rallye-Abenteuer, das 1978 von Thierry Sabine aus einer Wüsten-Fehlfahrt geboren wurde, entwickelte sich schnell zu einer der härtesten Prüfungen im Motorsport. Frankreich als Ausgangspunkt, Afrika als Bühne – eine ziemlich explosive Mischung aus Abenteuerlust, französischem Pioniergefühl und afrikanischen Landschaften, die alles forderten. Man fuhr durch Dörfer, über Dünen, durch Flussbetten, o...

Weihnachten in Frankreich: auf den Straßen, in den Dörfern und zuhause

  Weihnachten in Frankreich: auf den Straßen, in den Dörfern und zuhause Frankreich im Dezember wirkt, als hätte jemand den Dimmer hochgedreht. Nicht grell, eher warm. Ein bisschen wie dieser Moment, wenn man eine Tür öffnet und schon der Duft nach Gewürzen entgegenkommt. Genau so fühlen sich die Wochen rund um Noël an – draußen, im Dorfkern, aber auch in französischen Wohnzimmern. Auf den Straßen: Lichter, Musik und ein Hauch Pragmatismus Französische Städte dekorieren anders als viele deutsche. Weniger Kitsch, mehr Stimmung. Straßenzüge funkeln in gedämpftem Weiß oder Gold, oft schlicht, manchmal beinahe zurückhaltend. Und doch: Der Effekt sitzt. Vor allem in Paris, Straßburg, Lyon – dort wirkt es wie eine Bühne. Man hört Chansons, hin und wieder ein modernes Weihnachtslied, das zwischen Bäckerei und Métro verhallt. Manche Cafés stellen kleine Kiefern vor die Tür, oft leicht schief. Niemand stört sich daran. Es hat Charme. Ein persönlicher Eindruck: In Marseille stand letzte...

Vegetarisch & vegan in Frankreich – was gerade abgeht

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Vegetarisch & vegan in Frankreich – was gerade abgeht Frankreich war lange Zeit eher das Land der fromages, pâtés und grandiosen Fleisch- und Milchgerichte. Aber: Die Zeiten ändern sich. Immer mehr Menschen schauen genauer hin — aus gesundheitlichen, ökologischen oder ethischen Gründen. Der Anteil derer, die bewusst vegetarisch, vegan oder zumindest “weniger Fleisch” leben, wächst — wenn auch auf moderatem Niveau. Laut einer 2023 durchgeführten Umfrage des Instituts IFOP gaben fast 30 % der Erwachsenen in Frankreich an, sogenannt „flexitarisch“ zu leben — also Fleisch nicht komplett, aber deutlich seltener zu konsumieren. 5 % folgen laut derselben Quelle einer vegetarischen oder veganen Ernährung. Der Markt für pflanzliche Produkte boomt: Zwischen 2020 und 2022 wuchs der Umsatz im Bereich „plant-based food“ auf circa 425,7 Millionen €. Besonders stark gefragt sind Milch- und Käsealternativen sowie Fleischersatzprodukte. Laut einem Bericht, der sich mit Lebensmitteltrends ...

Morgens in La Plagne: Warum der erste Schwung manchmal der beste ist

  Morgens in La Plagne: Warum der erste Schwung manchmal der beste ist Es gibt diese Momente im Gebirge, die man nicht plant. Die einfach passieren, weil man früh genug aufsteht. Ich erinnere mich an eine Woche in La Plagne , in der das Aufstehen leichtfiel. Noch halb verschlafen, Skischuhe unterm Arm, raus aus der Unterkunft und einmal tief in die kalte Bergluft atmen. Kein Geräusch. Nur Stille. Naja, fast. Irgendwo knarzt ein Lift, irgendwer schließt eine Tür. Aber sonst: Ruhe, bevor alles losgeht. Wir wollten als Erste auf der Piste stehen. Nicht aus Ehrgeiz. Eher, weil es ein schönes Gefühl ist, wenn die Berge einem für ein paar Minuten „gehören“. Wenige Selfies, kein unnötiger Hype. Nur Schnee, der unter den Kanten wegzischt. Ein Tagesablauf, der sich schnell eingräbt Der Rhythmus dort oben ist simpel — und gerade deshalb angenehm. Ein Beispiel, wie so ein Tag für mich ablief: 06:45 Uhr – Aufwachen Kurz überlegen, ob man wirklich raus will. Dann doch gehen. Die Aussich...

La Plagne & Paradiski – Wo Familien, Genussfahrer und Viel-Skifahrer auf ihre Kosten kommen

  La Plagne & Paradiski – Wo Familien, Genussfahrer und Viel-Skifahrer auf ihre Kosten kommen La Plagne – der Name klingt nach klassischem französischem Wintersport, nach Panorama und Pisten ohne Ende. Und genau das bekommt man hier. Zusammen mit Les Arcs bildet das Gebiet das riesige Skiverbund Paradiski , eines der größten zusammenhängenden Skigebiete der Welt. Mehr als 400 Pistenkilometer, verteilt auf Höhenlagen von 1200 bis 3250 Metern. Klingt beeindruckend? Ist es auch – aber der eigentliche Reiz liegt woanders. Familienfreundlich – aber nicht langweilig La Plagne hat sich früh auf Familien spezialisiert. Das merkt man an den breiten, übersichtlichen Pisten, den gut platzierten Liften und den fast schon überorganisierten Kinderbereichen. Viele Unterkünfte liegen direkt an der Piste – Ski-in, Ski-out ist hier keine Marketingfloskel, sondern Standard. Eltern können ihre Kinder morgens beim Skikurs abgeben, selbst losziehen und sie am Nachmittag quasi vor der Haustür wie...

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