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Radwege in der Provence – Zwischen Lavendelduft, Sonne und Asphalt

 Radwege in der Provence – Zwischen Lavendelduft, Sonne und Asphalt Radfahren in der Provence – Landschaft im Wechselspiel Wer einmal in der Provence Rad gefahren ist, weiß: Es geht weniger um Geschwindigkeit, mehr um Rhythmus. Die Sonne wärmt die Haut, der Wind trägt den Duft von Thymian und Lavendel. Und irgendwo in der Ferne flimmert die Straße, leicht bergauf, leicht bergab. So ist das hier. Kein perfekt ausgebautes Radwegenetz wie in den Niederlanden – aber jede Kurve erzählt eine Geschichte. Die Provence bietet Radfahrern eine erstaunliche Vielfalt. Von flachen Etappen entlang der Rhône bis zu knackigen Anstiegen im Luberon oder rund um den Mont Ventoux. Letzterer ist natürlich das Highlight für sportlich Ambitionierte – ein Mythos des Radsports. Wer es gemütlicher mag, findet rund um Avignon, Arles oder Aix-en-Provence angenehm zu fahrende Wege, oft auf wenig befahrenen Nebenstraßen. Beliebte Radstrecken und Regionen 1. Die ViaRhôna – Von den Alpen ans Mittelmeer Ein...

Wandern in Frankreich: Wege, Berge, Küsten und ein paar Umwege

 

Wandern in Frankreich: Wege, Berge, Küsten und ein paar Umwege

Frankreich ist groß. Flächenmäßig das größte Land der EU. Und diese Größe macht es für Wandernde fast unübersichtlich: Alpen, Pyrenäen, Zentralmassiv, Vogesen, Bretagne, Korsika – dazu ein Netz von mehr als 60.000 Kilometern markierter Fernwanderwege. Viele kennen den GR20 auf Korsika, doch er ist nur einer von über 300 "GR"-Routen (Grande Randonnée). Wer wandern will, muss also wählen: Berge oder Meer, Weinberge oder Wälder, mehrtägige Tour oder Tagesausflug.

Ich war selbst mehrfach unterwegs. Und jedes Mal stellte sich die gleiche Frage: Welcher Weg lohnt sich wirklich?


Die großen Fernwanderwege (GR)

GR20 – Korsika

  • Länge: ca. 180 km

  • Dauer: 15 Tage (wenn man durchzieht)

  • Anspruch: hoch, steil, technisch

  • Beste Zeit: Juni bis September

Der GR20 ist so etwas wie der „Everest“ des französischen Wanderns. Granitfelsen, ausgesetzte Grate, Hängebrücken, Schneefelder im Juni. Statistisch schaffen ihn nur rund 40 % der Startenden komplett. Der Rest bricht ab – wegen Hitze, Blasen, Zeitmangel. Wer ihn macht, sollte trittsicher sein und sich vorher wirklich vorbereiten. Ein Zelt braucht man nicht zwingend, da es Hütten gibt. Aber Komfort? Eher rustikal.

GR10 – Pyrenäen

  • Länge: rund 920 km

  • Dauer: 45–60 Tage

  • Anspruch: mittel bis schwer

  • Von Hendaye (Atlantik) bis Banyuls (Mittelmeer)

Wer Geduld hat, erlebt hier einen Querschnitt durch die Pyrenäen. Wälder im Westen, Kalkplateaus, dann Hochgebirge, schließlich trockene Hänge Richtung Mittelmeer. Der GR10 ist weniger technisch als der GR20, aber die Länge ist brutal. Rund 52.000 Höhenmeter Aufstieg summieren sich. Vergleich: Das ist mehr, als den Mount Everest sechsmal zu besteigen.

GR5 – Von den Niederlanden bis Nizza

Der bekannteste Abschnitt ist der Alpen-Teil: von Genf bis Nizza.

  • Länge: ca. 620 km

  • Dauer: 30–40 Tage

  • Highlights: Mont Blanc-Region, Vanoise-Nationalpark, Queyras, Mercantour

Die Route ist eine Art „Best of“ der französischen Alpen. Manche vergleichen es mit dem John Muir Trail in den USA, nur länger und mit mehr Käse. Unterkünfte? Von einfachen Berghütten bis zu kleinen Hotels. Das macht den GR5 auch für weniger Hardcore-Wandernde interessant.


Regionale Wanderparadiese

Bretagne: Küstenwanderungen

Der Zöllnerpfad (GR34) folgt der bretonischen Küste. Rund 2000 Kilometer. Natürlich läuft niemand alles, aber Etappen wie um die Côte de Granit Rose sind spektakulär. Rosa Granitfelsen, Atlantikbrandung, Leuchttürme. Dazu Fischerdörfer, die man fast kitschig nennen könnte – wenn sie nicht so echt wären.
Spaßfaktor: salzige Luft, Crepes und Cidre nach der Tour.

Zentralmassiv

Weniger bekannt, dafür einsamer. Vulkanlandschaften in der Auvergne, der Monts-Dore oder die Cévennen. Letztere kennt man durch Robert Louis Stevenson, der 1878 mit einem Esel durch die Region zog. Heute gibt es den Stevenson-Weg (GR70) – rund 250 km, moderat, familienfreundlich.

Vogesen

Nicht so hoch wie Alpen oder Pyrenäen, dafür nah und grün. Der GR5 führt hier durch. Höhepunkt: der „Ballon d’Alsace“ (1247 m). Viele Franzosen aus Straßburg oder Nancy fahren für ein Wochenende hierher. Praktisch: gut markierte Rundwanderwege, einfache Zugänglichkeit.

Alpen: Mehr als nur Mont Blanc

Klar, der Mont Blanc ist ein Magnet. Doch drumherum gibt es weniger überlaufene Gebiete: Vanoise-Nationalpark, Écrins, Queyras. Die Alpen in Frankreich sind groß – 30 % der Landesfläche sind Bergregionen. Wer nicht gleich wochenlang laufen will, findet unzählige Tages- und Mehrtagestouren. Beispiel: Tour de la Vanoise, ca. 5–7 Tage, mit Gletscherblicken.


Infrastruktur: Frankreich ist Wanderland

  • Markierungen: Rot-weiß für GR, gelb-rot für regionale Wege. Sehr zuverlässig.

  • Unterkünfte: Gîtes d’étape (vergleichbar mit Berghütten), Campingplätze, kleine Hotels. Wildcampen ist offiziell eingeschränkt, wird in vielen Regionen aber toleriert, solange man spät aufbaut und früh wieder weg ist.

  • Karten: IGN-Karten im Maßstab 1:25.000 sind Standard. Apps wie Visorando oder Komoot decken fast alles ab.

  • ÖPNV: Nicht perfekt. Viele Täler sind mit Bus oder Bahn erreichbar, aber nicht immer praktisch. Wer linear wandert, braucht oft einen Rücktransport oder viel Geduld.


Klima und beste Reisezeiten

  • Alpen/Pyrenäen: Juni bis September. Davor Schnee, danach Lawinengefahr.

  • Bretagne/Atlantikküste: Ganzjährig, aber windig. Am schönsten Mai–Oktober.

  • Zentralmassiv/Vogesen: Frühling bis Herbst. Im Winter Schneeschuhwandern möglich.

  • Korsika (GR20): Hauptsaison Juli/August, aber dann überfüllt. Juni oder September sind besser.

Zahlen: Frankreich verzeichnet jährlich rund 18 Millionen Wandernde, davon 30 % aus dem Ausland. Die beliebtesten Regionen laut Französischem Wanderverband: Alpen, Bretagne, Korsika.


Kulinarisches unterwegs

Klingt nebensächlich. Ist es aber nicht. Nach 25 Kilometern schmeckt ein Teller Tartiflette (Kartoffeln, Speck, Reblochon) besser als jedes Sterne-Menü. In der Bretagne sind es Galettes und Austern, in den Pyrenäen Schafskäse und Rotwein. Frankreichs Vorteil: Man wandert nie lange, ohne irgendwo auf gutes Essen zu stoßen. Vergleich: In Norwegen trägt man alles selbst – in Frankreich reicht oft ein kleiner Rucksack und Appetit.


Praktische Tipps

  • Schuhe: Bergregionen erfordern feste Stiefel, Bretagne reicht Trailrunning-Schuh.

  • Wasser: Quellen gibt es viele, aber in heißen Sommern trocknen manche aus. Filter sinnvoll.

  • Sicherheit: In Frankreich gibt es Bergrettung, aber nicht kostenlos. Versicherung prüfen.

  • Sprache: Mit ein paar Brocken Französisch kommt man weit. In touristischen Gebieten sprechen viele Englisch.


Persönliche Einschübe

Manchmal dachte ich, Frankreich sei „zu erschlossen“. Cafés mitten auf Wanderwegen, Seilbahnen in Täler. Doch genau das macht es auch zugänglich. Man kann spontan loslaufen, ohne Expedition. Und ehrlich: Nach sieben Stunden Regen ist ein Café mit warmem Café au lait keine schlechte Idee.


Kurzer Überblick: Welche Tour für wen?

  • Abenteuerlustige: GR20 (Korsika)

  • Langstreckenfans: GR10 (Pyrenäen) oder GR5 (Alpen)

  • Familien: Stevenson-Weg (Cevennen)

  • Wochenendtour: Vogesen-Rundwanderungen

  • Meerblick-Suchende: GR34 (Bretagne)


FAQ – Wandern in Frankreich

Brauche ich Zelt oder geht es ohne?
Kommt auf die Region an. Alpen und Korsika: Hütten vorhanden. In abgelegenen Pyrenäen-Etappen ist ein Zelt hilfreich.

Sind Hunde erlaubt?
In vielen Nationalparks verboten oder eingeschränkt. In anderen Regionen meist kein Problem.

Wie teuer ist Wandern in Frankreich?
Übernachtungen in Gîtes kosten 15–25 €, Halbpension 40–50 €. Campingplätze günstiger. Essen im Supermarkt ähnlich wie in Deutschland.

Ist der GR20 wirklich so schwer?
Ja. Technisch, steil, lange Etappen. Kein Vergleich zu Mittelgebirgswegen.

Kann man das ganze Jahr wandern?
An Küsten ja. In den Bergen nur im Sommerhalbjahr.


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Wandern in Frankreich: Von den Alpen über die Pyrenäen bis zur Bretagne. Infos zu GR20, GR10, GR5, Stevenson-Weg, Küstenpfaden, Infrastruktur, Tipps und beste Reisezeiten.

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