Parc national de la Guadeloupe – Tropenwildnis zwischen Vulkan und Wasserfall
Parc national de la Guadeloupe – Tropenwildnis zwischen Vulkan und Wasserfall
Steckbrief: Parc national de la Guadeloupe
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Lage: Basse-Terre, Guadeloupe (Französisches Überseegebiet in der Karibik)
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Fläche: ca. 22.000 Hektar
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Gründung: 1989
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Hauptattraktionen: Vulkan La Soufrière, Wasserfälle Chutes du Carbet, tropischer Regenwald, Wanderwege, Flüsse und Thermalquellen
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Klima: tropisch-feucht, ganzjährig warm (Ø 25–30 °C)
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Eintritt: kostenlos, Parkplätze teils gebührenpflichtig
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UNESCO-Status: Biosphärenreservat seit 1992
Ein Nationalpark, der atmet
Der Parc national de la Guadeloupe ist kein Ort, den man einfach „besichtigt“. Er ist eher etwas, das man erlebt – mit allen Sinnen. Feuchte Luft, die nach Erde und Blättern riecht. Das Zirpen, Rascheln, Rauschen, das alles gleichzeitig passiert. Und mittendrin dieser Vulkan: La Soufrière, 1467 Meter hoch, aktiv, dampfend, unberechenbar.
Manchmal wirkt er fast ruhig. Dann wieder zischt er, als würde er dich daran erinnern wollen, dass hier unten die Erde lebt.
Landschaften, die ständig wechseln
Der Park zieht sich quer über Basse-Terre, den westlichen Teil Guadeloupes. Schon ein paar Kilometer Fahrt können das komplette Landschaftsbild ändern.
Im Osten dichter Regenwald, so grün, dass man kaum glaubt, das sei echt. Riesige Farnblätter, Baumriesen, Moos in allen Schattierungen.
Ein paar Kurven weiter: ein Wasserfall, der plötzlich aus der Wand bricht – die Chutes du Carbet, eine dreistufige Kaskade, spektakulär nach Regenfällen.
Und weiter oben, auf dem Weg zum Krater, wird’s rauer. Nebel zieht auf, Schwefelgeruch in der Luft. Der Boden ist warm, dampfend – wie eine Erinnerung daran, dass dieser Vulkan jederzeit aufwachen könnte.
Tiere, die sich nicht blicken lassen – und genau darin ihren Reiz haben
Wer auf Basse-Terre mit der Kamera durch den Wald streift, braucht Geduld. Viele Tiere hört man eher, als dass man sie sieht.
Aber manchmal hat man Glück: ein Kolibri, der kurz vor dem Gesicht schwebt. Eine schwarze Krabbe, die durchs Laub krabbelt. Oder ein agouti – eine Art tropisches Meerschwein mit langen Beinen – das mitten auf dem Wanderweg stehen bleibt und dich anstarrt, als wolltest du hier stören.
Wanderwege – von gemütlich bis „warum tue ich mir das an?“
Es gibt rund 300 Kilometer markierte Wege. Einige sind Spaziergänge, andere eher Grenzerfahrungen.
Der Sentier de la Soufrière führt bis zum Krater. Klingt harmlos, ist es aber nicht. Steile Passagen, rutschige Steine, und das Wetter kippt schneller als man denkt. Trotzdem: oben zu stehen und in diesen schwefligen Dampf zu blicken, ist schwer zu beschreiben. Ein bisschen Ehrfurcht, ein bisschen Stolz.
Wer es ruhiger mag, nimmt den Trace des Chutes du Carbet oder Maison de la Forêt, einen Pfad durch den feuchten Bergwald – leichter, aber genauso eindrucksvoll.
Persönliche Notiz
Ich war frühmorgens dort, kurz nach Sonnenaufgang. Die Straßen noch leer, die Luft kühl. Am Parkplatz zur Soufrière dampfte schon der Asphalt. Nach einer Stunde Aufstieg war ich klatschnass – nicht vom Regen, sondern von der Luftfeuchtigkeit.
Aber als oben der Nebel kurz aufriss und die Sonne durchbrach, war’s still. Kein Verkehr, keine Stimmen. Nur dieser Berg.
Es war einer dieser Momente, die man nicht planen kann. Die einfach passieren – wenn man sich traut, früh loszugehen.
FAQ – Parc national de la Guadeloupe
Wann ist die beste Reisezeit?
Dezember bis Mai gilt als Trockenzeit – mit etwas weniger Regen und klarerer Sicht auf den Vulkan. Von Juni bis November ist Hurrikansaison, aber auch dann kann man den Park besuchen, wenn man flexibel ist.
Brauche ich einen Guide?
Für einfache Wanderungen nein. Für Touren auf den Vulkan oder tief in den Regenwald ist ein Guide empfehlenswert – nicht nur wegen der Orientierung, sondern auch, weil sie viel über Flora und Fauna erzählen.
Wie komme ich hin?
Am besten mit einem Mietwagen. Öffentliche Verkehrsmittel sind auf Basse-Terre selten und unregelmäßig. Die Straßen zum Park sind gut ausgebaut, aber kurvig.
Was sollte ich mitbringen?
Feste Schuhe (keine Sandalen, wirklich nicht), Regenjacke, Trinkwasser, Snacks und ein Handtuch. Selbst kurze Wanderungen können anstrengend werden – die Luftfeuchtigkeit unterschätzt man leicht.
Kann man dort baden?
Ja, an mehreren Stellen. Zum Beispiel in den warmen Quellen bei Bains Jaunes am Fuße der Soufrière. Oder an Flussläufen mit natürlichen Becken – perfekt nach einer Wanderung.
Gibt es gefährliche Tiere?
Nichts Dramatisches. Keine Schlangen oder giftigen Insekten, die einem ernsthaft gefährlich werden könnten. Mücken schon, also Insektenspray nicht vergessen.
Labels:
Guadeloupe, Nationalpark, Karibik, Reisen, Wandern, Natur, Vulkan, Regenwald, Outdoor, Frankreich
Meta-Beschreibung:
Entdecke den Parc national de la Guadeloupe – ein tropischer Nationalpark mit Vulkan, Wasserfällen und dichten Regenwäldern. Tipps, persönliche Eindrücke und Antworten auf häufige Fragen.
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