Chamonix: Wo der Mont Blanc die Skipiste trifft
Entdecken Sie die Magie Frankreichs: Von der Eiffelturm-Romantik in Paris über die malerischen Weinberge der Provence bis hin zu den historischen Schlössern der Loire - mein Blog nimmt Sie mit auf eine faszinierende Reise durch Kultur, Kulinarik, Geschichte und moderne Lebensart eines der vielfältigsten Länder Europas.
Claudia Cardinale ist ein Name, den Filmfans sofort mit Italien verbinden. Cinecittà, Fellini, Visconti. Doch ein anderer Ort spielte in ihrem Leben eine ebenso große Rolle: Paris. Frankreich war nicht nur Wahlheimat, sondern auch ein zweites künstlerisches Zentrum für die Schauspielerin. Ihr Lebensweg lässt sich ohne Paris kaum erzählen.
Claudia Cardinale wurde am 15. April 1938 in Tunis geboren, als Tochter einer italienischen Familie. In ihrer Kindheit waren drei Sprachen Alltag: Französisch in der Schule, Arabisch in der Stadt, Italienisch zu Hause. Französisch wurde fast zu ihrer zweiten Muttersprache. Schon bevor sie nach Rom ging, hatte sie also eine starke Verbindung zum frankophonen Kulturraum.
Der Start in die Schauspielerei verlief wie ein Zufall. 1957 gewann sie einen Schönheitswettbewerb in Tunis, der sie nach Venedig brachte. Von dort führte der Weg nach Rom. Aber: Spätestens seit den 1960er Jahren war Paris immer wieder eine Station in ihrem Leben. Die französische Filmwelt bot ihr Rollen, aber auch eine Art Zuhause.
Ab den 1970er Jahren lebte Cardinale über Jahrzehnte in Paris. Die Stadt wurde zur festen Adresse, während sie zwischen Drehs pendelte. Wer ihr in den letzten Jahren begegnete, traf sie eher an der Seine als in Rom. Paris bot ihr Anonymität, eine gewisse Distanz zur italienischen Presse und gleichzeitig Nähe zur europäischen Filmszene.
Im Quartier Latin oder in Saint-Germain-des-Prés wurde sie hin und wieder gesehen, meist zurückhaltend, unprätentiös. Kein Glamour-Auftritt, sondern eine Frau, die Paris als alltäglichen Lebensraum nutzte.
Auch wenn ihr Name vor allem mit italienischen Filmen verbunden ist, arbeitete Cardinale regelmäßig in französischen Produktionen. Bereits 1962 spielte sie in Jacques Baratier’s „La viaccia“. Später arbeitete sie mit Regisseuren wie Claude Lelouch und Henri Verneuil zusammen.
Ihre Vielsprachigkeit war ein Vorteil. Während sie in Italien anfangs synchronisiert wurde, konnte sie im französischen Kino sofort mit eigener Stimme auftreten. Ihre dunkle, leicht raue Stimme verlieh den Figuren zusätzliche Kraft. Für das französische Publikum war sie nicht „die italienische Diva“, sondern eine Schauspielerin, die nahtlos ins heimische Kino passte.
Cardinale nutzte Paris nicht nur als Wohnort, sondern auch als Bühne für gesellschaftliche Themen. Sie setzte sich für Frauenrechte ein und sprach bei Veranstaltungen in Frankreich immer wieder über Gewalt gegen Frauen und die Notwendigkeit von Gleichberechtigung.
2011 ernannte die UNESCO sie – mit Sitz in Paris – zur Botschafterin für Frauenrechte. Ein symbolischer Schritt, der ihre Verbundenheit mit Frankreich noch einmal unterstrich.
Frankreich war auch die Bühne für ihre größten öffentlichen Auftritte. Das Festival de Cannes, weltbekannt und glamourös, feierte Claudia Cardinale immer wieder. Sie war dort Stammgast, schon seit den frühen 1960ern. 2017 nutzte das Festival sogar ihr Bild für das offizielle Plakat – ein Foto aus den 1960er Jahren, das Cardinale lachend beim Tanzen zeigte. Damals gab es Diskussionen, weil man das Bild leicht retuschiert hatte. Doch das Plakat zeigte vor allem eines: wie sehr Frankreich sie als Symbolfigur des Kinos verehrte.
In ihren späteren Jahren zog sich Claudia Cardinale weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück. Interviews gab sie nur noch selten. Ihr Lebensmittelpunkt blieb Paris, wo sie im September 2025 auch verstarb – am 27. September im Alter von 87 Jahren.
Frankreich nahm Abschied wie von einer eigenen Künstlerin. Zeitungen wie Le Monde oder Libération widmeten ihr ausführliche Nachrufe. Für viele Pariser war sie nicht nur die Frau aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „Il Gattopardo“, sondern eine Nachbarin, die ihre Stadt über Jahrzehnte bereicherte.
Einige Stationen ihres Schaffens mit enger Verbindung zu Frankreich:
„La viaccia“ (1961, Regie: Mauro Bolognini, aber in Frankreich stark rezipiert)
„Cartouche“ (1962, mit Jean-Paul Belmondo)
„Les Petits Matins“ (1962)
„Blanche“ (1971, Regie: Walerian Borowczyk)
Diverse Koproduktionen zwischen Italien und Frankreich in den 1970er und 80er Jahren
Gerade „Cartouche“ an der Seite von Belmondo war ein Film, der ihr in Frankreich enorme Popularität verschaffte.
Am 27. September 2025 starb Claudia Cardinale in Paris. Ihr Tod wurde nicht nur in Italien, sondern vor allem in Frankreich intensiv wahrgenommen. Frankreich war zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr nur eine Station, sondern ihr Zuhause.
Die französische Filmkultur hatte mit ihr eine Schauspielerin, die Grenzen überwand – italienisch, französisch, international. Ihr Leben zeigt, dass Nationalität im Kino zweitrangig sein kann, wenn Ausstrahlung, Stimme und Präsenz so stark sind.
Wann wurde Claudia Cardinale geboren?
Am 15. April 1938 in Tunis.
Wann ist Claudia Cardinale gestorben?
Am 27. September 2025 in Paris.
Warum war Paris für sie so wichtig?
Paris war ab den 1970er Jahren ihr Lebensmittelpunkt. Sie lebte dort dauerhaft und war Teil der französischen Kulturszene.
Hat Claudia Cardinale in französischen Filmen gespielt?
Ja, unter anderem in „Cartouche“ (1962) an der Seite von Jean-Paul Belmondo.
Welche Rolle spielte sie bei der UNESCO?
2011 wurde sie zur UNESCO-Botschafterin für Frauenrechte ernannt.
Labels: Claudia Cardinale, französisches Kino, Paris, UNESCO, Festival de Cannes, europäisches Kino, Schauspielerin
Meta-Beschreibung: Claudia Cardinale (1938–2025) – weltbekannt durch italienische Filme, aber jahrzehntelang in Paris zu Hause. Ein Rückblick auf ihre enge Verbindung zu Frankreich und ihre Spuren im französischen Kino.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen